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Reisebericht von Phillip
Ich studiere Automatisierungstechnik im Master. Ein Auslandsaufenthalt ist in meinem Studiengang nicht vorgeschrieben, jedoch hatte mich ein Auslandssemester schon immer gereizt. Da ich für ein Praktikum bereits in Australien war und dort im Anschluss mit einem Work&Travel Visum unterwegs war, hatte ich zwar ein Haufen guter Gründe mich wieder nach Down Under zu begeben, jedoch war es für mich nicht die erste Wahl, da ich eigentlich Lust auf was Neues hatte. Nachdem es mit Erasmus leider nicht geklappt hatte und ich durch Zufall in einem Vortrag von INAC über Auslandsaufenthalte gelandet bin ist meine Wahl aus vielerlei Gründen doch wieder auf Australien gefallen. Ein großer Teil davon waren die Verbundenen Kosten (Lebenshaltungskosten und Studiengebühren). In Australien wusste ich was auf mich zukommt und wie einfach es ist einen sehr gut bezahlten Job zu finden. Da ich bei meinem ersten Aufenthalt in der Nähe von Melbourne war habe ich mich für die QUT Brisbane entschieden. Die angebotenen Module haben meine Wahl nur bestätigt. Ein weiterer Pluspunkt ist das subtropische Klima in Brisbane, da das Semester bis in den australischen Winter reicht und ich weiß, dass es in Melbourne auch gerne mal sehr kalt werden kann. Die Bewerbung mit Hilfe von INAC lief ohne Komplikationen und innerhalb kürzester Zeit war ich an der QUT für ein Semester zugelassen.
Da ich bereits wusste wie die Wohnungssuche in Australien abläuft habe ich mich im Vorhinein nicht weiter informiert und bin mit dem Plan nach Brisbane mir zunächst ein Airbnb für eine Woche zu mieten und diese Zeit zu nutzen, um intensiv nach Wohnungen zu suchen. Hierfür bin ich ca. 3 Wochen vor Semesteranfang nach Brisbane geflogen. Die Wohnungen habe ich anschließend auf Flatmates.com.au gesucht und mich versucht auf so viele wie möglich zu bewerben. Nach mehreren Besichtigungen hatte ich mich für eine Wohnung in der Nähe der Kangaroo Point Cliffs entschieden und diese auch bekommen. Von der Wohnung aus waren es ca. 25 Minuten Fußweg zum Gardens Point Campus, an dem alle meine Kurse stattgefunden haben. Ich habe dort mit zwei Australiern zusammengelebt. Diese waren beide in Vollzeit als Architekten beschäftigt und in meinem Alter. Für die Unterkunft habe ich knapp 200 AUD pro Woche bezahlt, hatte mein eigenes Zimmer und einen recht großen Garten was für eine so zentrale Gegend für den Preis nicht üblich ist.
Die Orientierungswoche war super. Innerhalb kürzester Zeit lernt man viele großartige Menschen kennen und kann sich für alles möglichen Clubs anmelden. Ich habe mich beim Beachvolleyball, für viele verschiedene Ausflüge und für das Formula Student Team der QUT angemeldet. Neben den ganzen Ausflügen kam das Feiern in Brisbane, vor allem zu Beginn des Semester nicht zu kurz. Neben einer eigenen Bar am Campus der QUT gibt es in der Nähe in Fortitude Valley zahlreiche Clubs, Bars und Restaurants.
Neben den Aktivitäten an und von der QUT gibt es eine Vielzahl an weiteren Möglichkeiten welche von der Stadt Brisbane selbst angeboten werden. Hierzu zählen zum Beispiel Yoga im Botanischen Garten oder Zumba Kurse am Eastern Beach.
An der QUT habe ich insgesamt drei Module belegt. “Machine Learning”, Artificial Intelligence” und “Algorithms and Complexity”. Von diesen drei Modulen lasse ich mir zwei für meinen Masterstudiengang anerkennen. Mit der Wahl meiner Module war ich größtenteils sehr zufrieden. Besonders Machine Learning kann ich empfehlen, da der Support hier hervorragend ist und die Assignments zwar sehr zeitintensiv sind, jedoch auch dazu führen, dass die Materie verstanden wird und man vieles lernt. Aufgrund der COVID-19 Situation wurde die Uni recht schnell geschlossen und alle Veranstaltungen online bereitgestellt. Für Fragen gab es von Anfang an für jedes Modul einen Slack-Channel in welchem man innerhalb kürzester Zeit Antworten auf seine Fragen bekam. Das Studium über die bereitgestellten online Inhalte lief ohne Probleme. Die QUT hat zudem angeboten, das Studium auch aus seinem Heimatland fortzuführen oder das Geld zurückzubekommen, falls ein Abbruch vorgesehen wurde. Da ich mich jedoch ziemlich schnell entschieden hatte zu bleiben, kam das für mich nicht infrage. Die Bibliothek hatte weiterhin geöffnet und im Vergleich zu Europa waren die Restriktionen in Brisbane selbst noch sehr milde.
Da das Nachtleben ein jähes Ende hatte in Brisbane, haben wir uns mit einer kleinen internationalen Gruppe regelmäßig zu Kochabenden verabredet, zusammen Karten gespielt oder Filme geschaut.
COVID-19 hat meinen Plänen in Australien definitiv einen Strich durch die Rechnung gemacht, jedoch haben wir das beste aus der Situation gemacht und die Restriktionen haben schlussendlich dazu geführt, dass die meiste Zeit in die Assignments geflossen ist, was sich anschließend in den Noten wiedergespiegelt hat – yeah :P
Gegen Ende des Semester, als die Restriktionen wieder in gewissen Grenzen aufgehoben wurden hatten wir uns entschieden einen Roadtrip bis nach Cairns zu starten. Hierfür hatten wir zwei Autos gemietet und sind mit insgesamt 8 Personen in mehreren Etappen nach Cairns gefahren. Wir waren insgesamt 2,5 Wochen unterwegs (Hin und zurück) was definitiv ohne Stress machbar ist. Wir haben unvergessliche Momente erlebt und viel gesehen. Von Wallabees am Strand zu wunderschönen Wasserfällen und dem Daintree Regenwald in der Nähe von Cairns.
Alles in allem was es eine sehr aufregende Zeit und vermutlich war Australien der sicherste Ort auf der Welt zu Zeiten der Corona Krise. Brisbane ist eine großartige Stadt, ich habe viele wundervolle neue Freundschaften geknüpft und werde definitiv eines Tage zurückkommen. Ein Auslandssemester
an der QUT kann ich jedem nur wärmstens empfehlen (sobald die Grenzen wieder offen sind). Die Organisation mit INAC lief ohne Probleme und hat der Aufschieberitis aufgrund des organisatorischen Aufwands keine Chance gegeben.
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